Mittwoch, 4. April 2018

Züchtung geschlossener Blüten lässt Bienen verhungern



Winkt mich die Gertrud, ne Nachbarin aus unserer Straße, neulich nach dem Einkaufen ganz aufgeregt zu sich. Ihr Vorgarten ist ja ihr ganzer Stolz. Jedenfalls ich da so mit meinen schweren Taschen, aber sie ganz aus dem Häuschen, wolle mir unbedingt die neuen Blumen zeigen, die sie im Versand gekauft hatte und gerade frisch eingepflanzt. Das waren dann wieder mal so moderne Züchtungen mit ganz dichten geschlossen Blüten. Sooooo schön, hat sie mir vorgeschwärmt. Eigentlich wollte sie ja gar nicht, das ich was sage, sondern nur vor Ehrfurcht und Begeisterung ihre Blütenpracht bewundere, aber wie ich mich so umschaue unter ihrer Führung, da gibt es kaum noch eine Blüte, die nicht über und über mit Blütenblättern geschlossen ist, man sieht nirgend wo mehr einen Blütenboden. Rosen, Tulpen, Primeln, Ringelblumen und was weiß ich noch alles. All die schönen heimischen Blütenpflanzen kaum noch wieder zu erkennen. Eine Hummel hab ich ihn ihrem Garten gesehen, verzweifelt auf der Suche nach einer einzigen der vielen bunten lockenden Blüten in die sie sich hinein quetschen könnte um etwas Nektar zu finden.
„Weißt du,“ hab ich da zu Gertrud gesagt, „Weißt du eigentlich, was das für die armen Tiere bedeutet, wenn du nur noch solche Blumen hast?  Wie sollen dann Bienen und Hummeln und Schmetterlinge an ihre Nahrung kommen, wenn keiner mehr richtige Blumen hat? Mein Opa, der hatte früher Heckenrosen – ja, genau, die stachligen  mit den Hagebutten im Herbst – und die haben nicht nur wunderschön geduftet und hatten eine schlichte Schönheit mir ihrem einfachen Kranz von Blütenblättern, die waren im Sommer auch voller Hummeln und Bienen. Das war ein richtiges Festmahl.“ Aber das wollte die Gertrud nun gar nicht hören. Was sie denn die Hummeln kümmern würden und da draußen gäbe es ja noch genug Blüten, die müssten auch nicht in ihren Garten kommen. „Also,“ hab ich es da noch mal versucht, „Also erstens gib es da draußen nicht genug Blüten, weil zwischen den Feldern keine Hecken mehr stehen und zwischen den Häusern nur Gärten wie deiner, und wenn dich schon die Hummeln nicht interessieren, was ist mit den Bienen? Wenn du Honig willst, brauchen die Bienen auch Futter“. Da wollte ich an ihre ganz praktische Seite appellieren, weil die Umwelt ihre ja keine so wichtiges Thema schien. Aber das hat sie mir doch glatt gesagt: „Ich kaufe sowieso den Honig aus Brasilien, der ist viel billiger.“ Da bin ich dann doch etwas deutlicher geworden.
Ob sie denn überhaupt nicht nachdenken würde und dass es wichtig sei die Imker hier zu unterstützen, weil nur so die Bienen hier unterstützt werden und dass wir ohne Bienen und auch all die anderen Insekten, keine Bestäubung der Obstbäume und vieler anderer Nutzpflanzen mehr hätten und dass überhaupt jede Pflanze ihren Nutzen hätte und jedes Tier, auch wenn wir es nicht so mögen, weil es in den Kreislauf gehört und weil ohne den funktionierenden Kreislauf bald garnichts mehr funktioniert und wir am Ende alle verhungern, weil wir nur noch sterile, unfruchtbare, genmaniuplierte, verkrüppelte Nutz- und Zierpflanzen haben, die teuer von Konzernen gekauft werden müssen und nur mit teuren Giften überleben, die ebenfalls von diesen Konzernen kommen und dass wir wegen so gedankenloser Menschen wie ihr noch alle verhungern würden, wie das in so vielen Ländern der Welt schon der Fall ist, verhungern auf unserer Mutter Erde, die uns alles frei Haus liefern könnte und immer bisher getan hat, wo selbst in kargen Regionen noch angepasste Pflanzen sind, die der Mensch zum Überleben nutzen kann, die robust sind und den Bedingung angepasst. Aber nein, wir müssen ja alles zerstören, verändern und ausrotten, die einen aus Geldgier und die andern, wie Sie, aus Ignoranz und Dummheit, weil es „schöner“ aussieht.
Na gut, da war ich etwas hart mit ihr, ich hatte wohl gerade nicht meinen besten Tag. Sie hat auch einen Monat kein Wort mehr mit mir gesprochen. Aber damit kann ich auch leben. Ich jedenfalls freue mich über meine einfachen, in ihren Augen vielleicht mickrigen Blumen und den Löwenzahn im Rasen, weil die Bienen und Hummeln es lieben und es einfach ein Stück natürliche Vielfalt ist.

Samstag, 3. März 2018

Keine Chance als „Armer“ zu sparen.


Es ist schon komisch, alles, was man sich einfallen lassen kann, um die Lebenshaltungskosten zu senken, um mit weniger Einkommen oder Rente noch über die Runden zu kommen, wird einem durch (immer mehr neue) gesetzliche Regelungen ein Stein vor die Füße geworfen oder die Sache ganz unmöglich gemacht. Unter dem Vorwand den Bürger zu schützen, wenden immer mehr Menschen in die Armut getrieben, in die Abhängigkeit immer mehr schlecht bezahlte Arbeit zu verrichten nur um über die Runden zu kommen, oder in die quasi Rechtlosigkeit der Sozialhilfe. Alle Wege die kostengünstiges Wohnen ermöglichen könnten, sind quasi unmöglich gemacht, das kleine Eigenheim, das einem in der Rente die Miete und die rechtlose Abhängigkeit ersparen könnte wird, wenn man es denn schaffen würde, so hoch besteuert und mit so vielen Pflichten belegt, dass es doch wieder unbezahlbar wird und der alte Mensch dann am Ende alles wieder aufgeben muss. Die großen Immobilienfirmen und Besitzer von Häusern als Geldanlage hingegen können sich aus allem möglichen herauswinden. Wer in einem Wohnwagen leben will, dem wird diese verboten, weil einfach kein Dauerwohnrecht auf dem Stellplatz ist und / oder er wird wie ein Obdachloser behandelt, weil man gezwungen ist in einem festen Haus zu leben.
Asylsuchende dürfen in Containern leben, Bauerarbeiter auf Montage und ganze Bürogebäude dürfen so untergebracht werden, aber als Wohnhaus darf man sie nicht aufstellen, ebenso wenig wie man aus Stroh bauen darf. Der Vorschriftendschungel macht fast alles unmöglich, was etwas kreativ ist, es sei denn, man ist reich genug, dann gibt es für fast alles einen Weg.
Aber es geht ja gerade darum, dass man eben nicht so viel Mittel hat und eine Sparvariante sucht.
Genauso mit den Krankenkassen. Ab einem bestimmten Verdienst kann man sich auch als Angestellter aus den gesetzlichen Kassen verabschieden und privat versichern, zahlt also nicht mehr ins „Solidarsystem“ ein. Als gut verdienender Unternehmer gilt das gleiche. Ein kleiner Selbständiger jedoch, der kaum mal das überlebensnotwendige zusammenbekommt, zahlt man in den gesetzlichen Kassen einen Mindestbeitrag der im Verhältnis zum Einkommen viel höher ist, als dies bei gleichverdienenden Angestellten der Fall wäre. Will man sich aber dann aus Verzweiflung eine Europa-Krankenkasse suchen, so ist dies seit einiger Zeit nicht mehr möglich, weil einfach keine davon vor dem Gesetz anerkannt ist und man dann als nicht versichert gelten würde,  was natürlich verboten ist.
Das Bargeld wird immer mehr zurück gedrängt und man ist in zwischen ohne Konto kein Mensch mehr (ebenso wie jemand der im Bauwagen auf seinem Grundstück ohne Haus wohnen würde). Dann aber zahlt man für alles und jedes Gebühren und muss sich, quasi zwangs Gesetzt, von den Banken ausrauben lassen, da man ja deren Dienste nicht nicht in Anspruch nehmen kann. Man zahlt für Überziehungen und Dispokredit Zinsen, zahlt Strafzinsen wenn man zu viel Guthaben hat, zahlt nicht nur Gebühren für jede Überweisung die man selber tätigt, sondern auch für Zahlungen die man erhält, zahlt, wenn man Geld einzahlt, kann es schon nicht mal mehr am Schalter tun, und sein neustem, zahlt man auch, allein für die Tatsache, dass man den Dispo theoretisch in Anspruch nehmen könnte, auch wenn man das nicht tut. Es gibt eigentlich überhaupt keinen Weg mehr, mit einem Konto keine Gebühren zu zuzahlen, egal was man auch versucht. Und doch ist es in dieser Gesellschaft inzwischen unmöglich kein Konto mehr zu haben, nicht mal als Sozialhilfeempfänger. Selbst dann also, wenn man mit dem Geld am letzten Ende des möglichen ist, wird einem eine Sparmöglichkeit gegeben. Genau genommen ist es doch eher anders, je weniger man hat, desto mehr gerät man die die Lage, für alles noch mehr zahlen zu müssen.  Nur die, die genug Geld haben, können sich aus allen möglichen Pflichten herausstehlen. Aber die sind es wohl auch, die den Einfluss in der Politik und Wirtschaft haben und die Bedingungen erfinden.
Willkommen in der Welt.

Der Irrsinn vom Sand



Wissen Sie, was ich letztens in einem Artikel gelesen habe!? 
Also man stelle sich das vor! Da transportieren die hunderte von Tonnen von Sand durch die halbe Welt, durch Kriegsgebiete und mit Lastwagenkolonnen und Frachtschiffen, und wozu frage ich Sie???  Um ein Strandvolleyballfeld zu bauen. Ja, genau. Für einen Sport, für einen Spaß.  Nun, für die Leute war das natürlich nicht einfach Spaß, das war mal, als Strandvolleyball ein harmloses Urlaubsvergnügen war. Inzwischen gibt es ja für alles eine Weltmeisterschaft, also auch für Strandvolleyball. Und weil die Spieler Spitzensportler sind und auf der ganzen Welt für so eine Weltmeisterschaft die gleichen Sandbedingungen herrschen müssen, werden keine Kosten und Mühen gescheut und nicht nach dem Sinn und der Umweltbelastung gefragt, da wird der Sand eben geholt, wenn er nicht da ist. Denn wissenschaftlich untersucht hat man die ideale Beschaffenheit schon längst, so dass jede Korngröße exakt vermessen ist.
Na ja, von mir aus können die ja machen was sie wollen, bei ihren Weltmeisterschaften in was auch immer, aber hat nicht auch alles seine Grenzen? Ich meine, es ist nur ein Sport. Wenn die das Geld ausgeben wollen, von dem man sich ja auch fragt, wo das alles herkommt, dann bitte, aber denkt mal jemand an die Umwelt?
Aber das ist ja out. In meiner Generation hat man sich ja mit 20 noch Hoffnungen gemacht, das alles immer besser werden würde, das Proteste was bewirkten und die Menschen nach und nach wacher und bewusster werden.  „Träum weiter“ war der Spruch einen Klassenkameradin immer gewesen, wenn man davon sprach sich etwas zu wünschen was wenige Chancen auf Realisierung hat. Scheint als hätte Sie da Recht.
Da sind ja nicht nur Belastungen durch den Transport, die Abgase, der Energieverbrauch. Irgendwo nehmen Sie den Sand ja weg. Und was hat das dort für Auswirkungen? Wer fragt denn danach? Überhaupt ist das mit dem Sand ja so ein Ding. Da glaubt man Jahrzehnte lang, der sei nur dazu da, damit man schön am Strand liegen kann und kennt ihn vom Kinderspielplatz, glaubt er sei ja eh wertlos und ganz natürlich an vielen Stellen der Welt, auch wenn er in der Heide eher schmutzig grau daherkommt, so hat man doch oft Sand unter den Füßen, wenn man in die richtige Gegend in den Urlaub fährt.
Aber das Sand mal so teuer und begehrt sein wird, das sich eine Mafia damit beschäftigt und Menschen getötet werden – ne, das, das war mir dann doch neu. Klar hat man schon mal gehört, das außer der Bauindustrie auch die neue digitale Industrie viel Silicium braucht, und das ist Sand – besonders reiner Sand. Auch die Solarenergiegewinnung braucht ihn leider, war mir auch schon mal zu Ohren gekommen. Dass das aber so viel sein kann, wo doch diese Siliciumzellen so klein sind, stellt man sich erst nicht vor, und dass Strände ausgeraubt werden und Landstriche auf das Felsfundament abgebaut, dass es aussieht wie auf dem Mond und dass Wasserläufe, Strömungen und das ganze Leben, dass dort auf den Sand und seine Beschaffenheit angewiesen sind und natürlich auch auf die unterschiedlichen Wassertiefen, die jetzt nicht mehr gegeben sind, das muss man sich erst mal bewusst machen.
Jetzt brauche ich jedenfalls erst mal einen Spaziergang um meine Seele wieder ins Gleichgewicht zu bekommen, bei all dem, was ich an Leid und Schmerz und Schaden für Mensch und Umwelt bei den Fakten vor meinem inneren Auge sehe. Einen Spaziergang im Wald! Den haben wir hier zum Glück noch! So lange jedenfalls, wie man kein Öl, keine Kohle, und wie ich nun weiß, keinen brauchbaren Sand findet.
Und was heißt schon brauchbar. Mit dem Öl dachte man ja auch, die paar Spuren im Schiefer oder wo auch sonst noch vorkommend, die lohnen nicht, da geht keiner ran, diese Landschaften sind sicher. Und dann fällt denen dieses Fracking ein. Dieses giftige-Substanzen-in-den-Boden-Pressen nur für ein paar Tropfen Öl- Unsere ganze Welt zu vergiften, den Boden, der uns Nahrung gibt, das kostbare saubere Grundwasser, das uns heilig sein sollte!   Nein, nein, wenn ich jetzt weiter rede werde ich so wütend, dass ich morgen noch Magenschmerzen habe. Also ich, ich geht jetzt erst mal in den Wald.   Tschüss!

Sonntag, 23. Juli 2017

Nur weil die Stadt die billigste Firma nimmt und die Gesetzte das auch noch so wollen...


Da hat mir doch neulich ne Bekannte was erzählt, also die Gertrud, die wohnt ja nich bei uns, aber telefoniert haben wir mal wieder. Jedenfalls, ich weiß gar nicht wie wir drauf gekommen sind, da erzählt sie mir von ihrem Neffen, genau, wegen ihrem Neffen sind wir drauf gekommen. Also der ist jetzt für einer der Müllleute, dort bei Gertrud in der Stadt. Ich weiß ja nicht wie das bei uns ist, aber ich hab immer gedacht, für den Müll, da ist die Stadt zuständig, oder die Gemeinde, und wenn jemand bei der Müllabfuhr ist, dann ist der bei der Stadt angestellt. Und ich hab ach gedacht, die armen Jungs werden recht gut bezahlt. Klar, man braucht kein Studium dafür, aber immerhin machen die unseren Müll weg, bitteschön.
Und das die zwar früh anfangen, aber auch früh fertig sind, hab ich immer gedacht.
Aber man ist ja auch manchmal recht naiv, nicht war. Da denkt man, wenn man 60 ist, dann ist alles noch so, wie es war, als man zwanzig war und anfing die Welt zu verstehen. Aber in Wirklichkeit ist die Welt schon wieder ganz anders, wenn man gerade denkt man hätte ein bisschen was Verstanden. Irgendwie hängt man hinterher. Mir geht das jedenfalls so.
Aber vielleicht bin ich ja auch nur schon ein bisschen tüddelig.
Na ja, jedenfalls is der Bernd nicht bei der Stadt angestellt, weil die Stadt das gar nicht mehr selber macht. Die beauftragen eine Firma dafür. Aber nicht irgendeine Firma. Das geht nämlich so, dass viele Firmen sich darum bewerben das machen zu dürfen und diejenige die verspricht das am billigsten zu machen, die nimmt die Stadt. Für mich klingt das ja blöd, das so als einziges Kriterium anzusetzen, aber die Stadt, die muss das sogar so machen, das steht in irgendeinem Gesetz, oder Verordnung oder was auch immer. Jedenfalls, die haben gar keine Wahl. Wenn jemand sagt, ich kann das zum halben Preis, dann müssen die die Firma nehmen. Tja, und was glauben Sie, was kommt dabei heraus?
Ja, genau, die sind nur so billig, weil sie die Leute nicht anständig bezahlen. Immer weniger Geld für immer mehr Arbeit. Überstunden ohne Ende und am Samstag müssen sie auch noch raus. Müll am Samstag. Also zu meiner Schulzeit, da hat man ab Freitag Mittag keinen Müllwagen mehr gesehen, außer es war mal wegen der Feiertage so viel liegen geblieben, dann vielleicht ausnahmsweise. Aber mir hat mein Vater immer erzählt, dafür bekommen die dann extra Geld. Gertrud hat jedenfalls erzählt, ihr Bernd ist abends immer völlig kaputt. Fängt um fünfe in der Frühe an und ist um sieben Uhr am Abend erst zuhause, und das ist nicht die Ausnahme, sondern oft. Dann tut ihm das Kreuz weh und die Knie, weil die Leute in ihre Gelben Säcke ja alles mögliche reintuen, was da im Leben nicht reingehören würde und der arme Junge muss das dann hoch wuchten und in die Luke werfen. Wenn sie mich fragen ist das ne Schande. Statt mehr Leute einzustellen nutzen sie ihre Angestellten bis zum letzten aus. Ob die Kündigen oder tot umfallen ist ja egal, gibt ja genug neue. Na ja, tot umfallen werden sie nicht, aber Krank vielleicht, und weil die Verträge ja immer nur Zeitverträge sind, hat die Firma da kein Problem mit.
Und das alles nur, weil die Stadt Geld sparen will und die billigste Firma unter Vertrag nimmt und natürlich auch, weil uns egal ist was mit unserm Müll passiert und wer den weg macht und dieses ausbeuterische „ist mir egal wie es den andern geht, Hauptsache ist“ so schrecklich weit verbreitet ist. 
Ich muss doch mal nachfragen, ob das in unserer Stadt auch so läuft.

Mittwoch, 10. Mai 2017

Früher konnte ein Mann von seinem Beruf die Familie ernähren



Von wegen Recht der Frau auf Arbeit – ohne dass die Frau arbeitet kann eine Familie ja heute gar nicht mehr leben.

Die Frau hat sich das Recht arbeiten zu dürfen ja hart erkämpfen müssen, und das ist sicherlich ein wunderbarer Fortschritt gegenüber den Zeiten, in denen Sie nur einen erlaubten Platz hatte, nämlich bei den Kindern und hinter dem Herd. Arbeit hatte sie dabei natürlich schon immer genug. Aber das Recht auf eine Berufsausübung musste sie sich erst erkämpfen. Die Freiheit, die Gleichwertigkeit und das Recht jeden Beruf zu erlernen und jede Karriere zu machen.
Das hat der Frau die Freiheit gegeben zu wählen, wie sie ihr leben verbringen will, und auch erst die Möglichkeit für sich alleine zu leben und für sich alleine zu sorgen und nicht mehr vom Mann abhängig zu sein.
Aber was haben wir heute?
Früher hat ein Mann genug Geld verdient um seine Familie, seine Frau, seine Kinder, vielleicht noch eine sehr alte Mutter zu ernähren. Wer einen „anständigen“ Beruf, ein „anständiges“ Handwerk gelernt hatte, konnte für seine Familie sorgen.
Heute darf die Frau auch verdienen, doch inzwischen sind die Löhne und Gehälter so gefallen im Verhältnis zu den Kosten von Miete und Lebenshaltung, dass sie schon mitverdienen muss.
Es ist doch inzwischen keine Frage mehr ob Frau zum Lebensunterhalt beiträgt. Immer mehr Menschen verdienen mit einem Vollzeitjob kaum genug Geld für einen, geschweige denn für Frau und ein oder mehrere Kinder. Alle Kosten steigen und das Einkommen sinkt immer mehr auch in den mittleren Schichten, die früher ein gutes Auskommen hatten.
Kinderbetreuung ermöglicht der Frau nicht mehr die ganze Zeit bei den Kindern sein zu müssen, und wo diese früher nur vormittags angeboten wurde und erst ab dem 3. Lebensjahr so ist es heute schon üblich ein Wickelkind abzugeben.
So gut diese Chance für Frauen ist, in ihrem erwählten Beruf bleiben zu können und Karriere zu machen oder auch „unter Menschen zu kommen“, es ist doch heute an all zu vielen Stellen keine Wahl mehr.
Wo die Frau früher verurteilt war hinterm Herd zu stehen, zuhause zu bleiben und die Kinder zu betreuen bis sie selbständig waren, ist sie heute oft dazu verurteilt genau das Gegenteil zu tun, nämlich auch dann, wenn sie gern die Kinder selber betreuen würde, diese früh abzugeben und im Beruf zu bleiben, weil das Geld sonst vorne und hinten nicht reichen würde. Wie viele Familien können ohne das Geld der Frau gar nicht mehr leben und ihre Kosten aufbringen, wie viele Paare könnten auch ohne Kinder nicht ihre Miete zahlen und sich ab und zu mal etwas nettes gönnen.
Statt dass diese Freiheit für die Frau dazu geführt hat, dass auch sie sich verwirklichen kann, ist ein neuer Zwang entstanden und nun das ganz und gar Muttersein für sie schon fast zu einer unüberwindlichen Hürde geworden, statt dass nun beide sich die Lasten teilen können und jeder vielleicht nur eine halbe Stelle benötigt, so dass sie auch Familienzeit gemeinsam haben, statt dass wie früher der Vater immer abwesend ist, sind heute beide Elternteile durchgängig auf Arbeit und haben weder füreinander noch richtig für und mit den Kindern Zeit und alle entfremden sich.
So ist aus einer wirklich notwendigen und wichtigen guten Sache etwas entstanden, das wieder zum Nachteil für alle gereicht. Für alle, außer natürlich für diejenigen, die die Lohnsteuer einkassieren die nun von zwei Personen pro Haushalt gezahlt wird, satt von einer, ebenso wie die Krankenkassenbeiträge, die ja für die Hausfrau frei waren. Aber durch den vermehrten Stress der Doppelbelastung und des wenigen Ausgleichs, werden ja auch alle öfter Krank.

Freitag, 5. Mai 2017

Hosenmode

Also,

Langsam gehöre ich mit meinen fast 60 ja auch zur alten Generation und die „Alten“ haben ja an den „Jungen“ immer schon etwas auszusetzen gehabt. Das gehört auch zur Tradition, an der die „Alten“ ja bekanntlich so sehr festhalten während die „Jungen“ voranschreiten, zum gegenseitigen Frust.
Aber wie dem auch sein, ein bisschen wundern muss ich mich dann aber schon, über diese jetzt ja schon fast gar nicht mehr so neue Hosenmode.
„Also zu meiner Zeit......da hat man mir beigebracht, dass Kleidung die kaputt ist, bestenfalls noch für nicht so saubere Arbeiten taugt, jedenfalls nicht mehr „für Gut“. Je nach Einstellung und Geldbeutel wurde dann weggeworfen oder geflickt. Und wenn geflickt, dann unauffällig oder einfallsreich, falls unauffällig nicht ging.
Und heute, da geht man durch die Läden und findet dort Markenhosen mit mehr oder weniger großen Löchern oder fast durch geschlissenen Stellen, zu Preisen, die ich mir nicht einmal für eine unbeschädigte Hose leiste.
Da werden also allen Ernstes mit hohem Aufwand an Arbeit und Ressourcen, Jeans erst hergestellt, eingefärbt und dann nicht nur, wie ja schon seit langem, wieder ausgewaschen, sogar mit Steinen – Stonewashed – so dass der Stoff schon etwas leidend und angeschlissen aussieht, und es werden nicht nur die zu meiner Zeit als „naja“ und „unschön“ empfundenen Sitzfalten gesondert gebleicht, nein, es werden auch noch mühevoll beinahe durch geschlissenen Stellen, Flicken und richtige Löcher gleich vom Hersteller mitgeliefert. Wahrscheinlich traut man den Leuten heute nicht mehr zu sich ihre eigenen Löcher in die Hosen zu arbeiten. Das ganze gipfelt in dem neuen Trend, einen Schnitt genau auf jedem Knie zu haben, so dass diese beim Laufen herausschaut.
Ich kann da also für 80,- € eine Hose kaufen, die meine Mutter nicht einmal mehr als Arbeitshose an mir hätte durchgehen lassen und für die mein Vater, hätte er mich beim Tragen einer solchen erwischt, mir sicherlich die Vaterschaft gekündigt hätte.
Aber vielleicht geht es ja darum? Eine neue Welle des Aufbegehrens, der Rebellion, wie in den 60-gern? Ein Zeichen der Unangepasstheit? Irgendwie ja auch nicht, denn wer solche Hosen trägt kann es sich heute meist „leisten“ und ist nicht außerhalb des „normalen“ sondern „voll im Trend“. Außerdem finde ich, „Rebellion“ wäre doch, sich die Hosen selber kaputt zu machen, anstatt sie von angesagten Modeherstellern zu kaufen.
Ich muss wirklich schon sehr alt sein, denn der Sinn entgeht mir völlig und ob ich mich je an diesen Anblick gewöhnen werde ohne reflexartig an „Lumpen“ zu denken oder einen Lachkrampf unterdrücken zu müssen, da bin ich mir nicht so sicher.
Aber so ist das halt, mit den alten Leuten, sie sind einfach nicht mehr flexibel – oder liegt es daran, dass es einfach immer wieder Dinge gibt, die sich schlicht weg jedem gesunden Menschenverstand entziehen? Die mit Logik einfach nichts mehr zu tun haben?
Oder daran, dass Ästhetik nicht weiter ist, als eine Prägung durch die Kultur in der man Aufwächst? „Sinnlose“ Verrücktheiten gab es ja in jeder Epoche der menschlichen Kultur und einen Großteil davon unter denen, die es sich leisten konnten.
Vielleicht sind kaputte Hosen auf diese Weise in unserer Epoche von einem Zeichen der Armut zu einem Zeichen des mittleren Wohlstandes geworden? Schließlich sind sie doch recht gut zu unterscheiden von den nach langer Nutzung ausgebleichten, abgenutzten und durch geschlissenen Hosen von Menschen, die sich einfach keine neue Hose leisten können.
Eine neue Hose mit Loch als ein neues Zeichen von „Klasse“ und Klassenzugehörigkeit.

Aber das ist ja noch nicht alles. Aber das ist ja noch nicht alles. Wenn man sich ansieht, was die meisten jüngeren bis mittelalten Vertreter des männlichen Geschlechts zur Zeit tragen, könnte man sich doch fragen, ob es nicht klar ist, dass es wenig Kinder gibt. Statt, wie im Tierreich, sich mit stolzen Pfauenfedern für die Brautwahl zu schmücken, wirkt die Hosenmode wie eine Abschreckungsmaßnahme. In der Bademode werden anstelle der sportlichen Badehose nun knielange, wassertropfende Freizeitshorts getragen, oft mit Taschen und allem drum und dran, die dann im Wasser sicherlich sehr bremsend wirken und beim Verlassen des Beckens an den Jungen und Männern kleben und dabei gefühlt den halben Beckeninhalt mit hinausziehen. Und statt dass der Hosenbund in der Taille sitzt, wo er guten Halt findet und alles Bedeckt, rutscht er (dies allerdings bei beiden Geschlechtern, mit gleich erfreulichem Anblick) von Saison zu Saison immer tiefer, so dass entweder der Slip in seiner ganzen Unterwäschepracht darüber hinausragt, oder aber spätestens beim Bücken der Gesäßschlitz in voller „Schönheit“ sichtbar wird, falls man denn diesen Anblick ästhetisch findet.
Ja, manche Hose sitzt so tief unten, dass sich mir die Vermutung aufdrängt, der männliche Träger müssen eine Dauererektion haben, denn was sonst könnte es noch sein, das die Hose am vollständigen hinunterrutschen hindert. Die Schamgrenze ist endgültig sehr weit unten angelegt, wenn dann auch noch Teile des Schamhaares sichtbar werden.
Und wenn man dann hört, das angeblich diese Mode mit dem tief sitzenden Schlabberschritt und dem diesen nachfolgenden tiefen Hosenbund, dazu dienen soll, dass man die Männlichkeit nicht mehr so zur Schau stellt, wie mit der davor üblichen Mode der super engen Hosen, bei denen sich alles abgezeichnet hat, fragte ich mich doch, was da das schlimmere Übel war. Die engen Hosen hatte doch zumindest noch einen Hauch von Ästhetik, wenn auch das Abschnüren des Blutes, das sich dadurch ergab, sicher nicht besonders gut für die Gesundheit war. Gesundheitlich also sicher nicht die Ideallösung, optisch aber doch ein wenig ansprechender, als wenn Frau nur auf die zerschlissenen, über den Boden schleifenden Hosenbeine zu treten braucht, um das ganze Konstrukt vollends ins Rutschen zu bringen. Fragt sich natürlich, wer das will, denn der Anblick dieser Art von Verpackung macht wenig Lust sich den Inhalt näher anzusehen. Was ja, wie oben vermutet, vielleicht auch der Zweck der Übung ist. Dann jedenfalls wäre er auch gelungen. Attraktiv will der Mann also scheinbar nicht mehr sein, und männlich stark und in seiner Kraft? Wohl auch nicht. Denn einen großen klaren Schritt, gar einen kraftvollen Sprung ist nicht mehr möglich, wenn der Schritt der Hose zwischen den Knien ist. Fast ist es, als wollte der Mann mit diesen Hosen nachempfinden, was die Frau einige Zeit mit den viel zu engen Röcken auf sich genommen hat, ein mehr oder weniger freiwilligen fesseln, ein Einschränken der Flucht und Kampffähigkeit. Das dies in der Frauenmode von den Männern gewünscht war, die Frau als Schwach und leichte „Beute“ anzusehen, ist ja noch nachvollziehbar und hatte zumindest ein wenig Schick, wenn auch einen eindeutig einengenden und behindernden. Warum aber der Mann das freiwillig mit sich selber tut, ist für mich schwer zu ergründen. Attraktiv ist ein eindeutig gehbehindertes Männchen für ein Weibchen sicher nicht, das ergäbe auch von der Evolution her keinen Sinn. Kann natürlich sein, der Mann will endlich mal wegen anderer Werte als seiner Kraft und Kämpferqualitäten gesehen werden und hofft so, dass man seine inneren Werte mehr erkennt, wenn er die äußeren typisch männlichen Attribute fortnimmt. Wäre ja kein ganz falscher Ansatz, aber ob das auf diese Weise aufgeht? Eher vermute ich auch, dass der Mann auf dies Weise unterbewusst die Herausforderungen einer Beziehung meiden will, indem er sich als „untauglich“ darstelle, so wie mancher in Kriegszeiten froh war „wehruntauglich“ geschrieben zu werden. Das zeigt dann vielleicht wie groß die Angst vor Beziehung und wirklicher Nähe bei beiden Geschlechtern und ganz besonderes beim Mann heute ist. So sagt die Mode doch eine Menge über die Menschen und den Zeitgeist aus.

Kippen und Glimmstemgelreste



Also sagen Se mal,   geht Ihnen das nicht auch so,
dass Sie sich manchmal fragen, ob dass denn so richtig ist?

Warum dürfen Raucher eigentlich ihre Kippen immer überall einfach so hinwerfen?
Jetzt mal abgesehen von den verantwortungslosen Menschen, die im Sommer ihre „Glimm“-Stengel in Wald und Wiese und aus dem Autofenster werfen, ohne dass diese vollständig aus und abgekühlt wäre – das ist ja sowieso eine bodenlose Dummheit und Ignoranz. Aber auch so – die Straßen sind doch voll von den Kippen. Die Straßen, die Parks, Bushaltestellen und andere Sammelplätze von Menschen, überall liegt das Zeug. Und niemanden stört das! Keiner sagt was dazu, wenn er/sie sieht, wie jemand das Ding einfach wegschnippt oder fallen lässt und auf dem Gehweg austritt, als wäre es damit getan. Ich meine, früher war das ja nur ein wenig verkohle Pflanzenfasern mit etwas Papierresten, da könnte man ja noch sagen, wenn es aus ist, ist es nicht viel anders als Herbstlaub und verrottet schneller, als man es zusammenfegen könnte. Aber heute, heute sind da noch die Filter. Was glauben Sie, wie lange das Zeug in meinem Vorgarten herumliegt, wenn der Wind eine hübsche Ansammlung davon unter die Sträucher geweht hat? Wenn ich es nicht wegräume vermutlich ein paar Jahre!
Na und ob das meinen Sträuchern nicht schadet, die Nikotinreste die da ausgewaschen werde, das weiß ich auch nicht.
Also, sagen Se mal ehrlich, warum gestatten wir einer ganzen Bevölkerungsgruppe so achtlos unsere Städte, Gärten und Plätze zu verunstalten und die Natur mit unnötigem Müll zu belasten nur weil ihre Sucht so ein gesellschaftlich anerkanntes Statussymbol ist???  Nicht dass es das einzige Übel dieser Art wäre, bei weitem nicht. Aber als ich eben wieder beim Supermarkt war und gerade eine Kundin vor dem Laden ihren Zigarettenstummel austreten sehe, das kam mir doch schon wieder der Kaffee hoch. Zehn Stück lagen da wieder vor der Tür – und drei Kronkorken warn auch dazwischen- und ich weiß genau, die fegen jeden Morgen, und ein Mülleimer für genau den Zweck, steht auch vor der Tür. Kann doch nicht sein, oder? Nicht nur, dass die uns Nichtrauchern noch an viel zu vielen Stellen ihren Rauch in die Lungen blasen dürfen, statt ihre Nikotinvergiftung und ihre Staublunge wenigsten nur für sich zu behalten, Raucher genießen offensichtlich auch so ein unantastbares Image, dass niemand die Selbstverständlichkeit in Frage stellt mit der sie, wo sie gehen und stehen ihr Suchtmittel fallen lassen dürfen.
Wie gesagt, ich will nicht ungerecht sein, die liegengelassen Bier- und anderen Alkoholflaschen und die Landplage der Kronkorken sind kein bisschen weniger eine Schweinerei. Und da könnte man dranbleiben mit der Liste, so iss es doch, oder?
Wenn Sie mich fragen, wäre es da mal an der Zeit für ein gründliches allgemeines Umdenken.
Ein wenig mehr Ordnung und Verantwortungssinn täte hier schon gut. Früher, früher, da hat man sich sowas nicht geraut, seinen Schmutz einfach so auf die Straße zu werfen. Wenn das einer gesehen hat, da war man dann gleich unten durch. Das hat man sich einfach nicht erlaubt. Wissen Sie was mein Vater mir erzählt hätte, wenn er nur einmal gesehen hätte, dass ich mein Bonbonpapier auf der Straße einfach fallen lasse??? Das wollen Sie gar nicht hören, sag ich Ihnen. Und das war damals auch nur Papier, nicht so Plastikzeug wie heute.